Die Skandale des Gaming-Jahres 2020 – Gaming

Betrug, Todeswünsche, DMCA-Drama und Matchfixing: Esports schrieb in 2020 einige negative Schlagzeilen. Die größten Skandale des Jahres im Überblick.

Ein Jahr bietet eine Menge Zeit für spannende Turniere, talentierte Newcomer und legendäre Spielzüge im Esport. Doch 2020 kamen im Gegensatz dazu wieder einige Schattenseiten in der Welt des kompetitiven Gamings ans Licht. Wir haben für euch die größten Skandale des Jahres zusammengestellt.

Matchfixing und Bug-Abusing in CS:GO

Obwohl der Kernpunkt eines jeden Wettkampfs Fairplay sein sollte, gab es auch in 2020 wieder einige Spieler die sich nicht an die Regeln hielten. In Counter-Strike: Global Offensive versuchten Teams beispielsweise in der Mountain Dew League im September durch illegale Wetten auf ihre eigenen Matches an mehr Geld zu gelangen.

Team Liquids Starspieler Jacky ‘”Stewie2K” Yip sprach sich besonders gegen das Matchfixing aus. Er sagte, dass manche Teile der Szene trotz des Perma-Banns gegen iBUYPOWER von 2014 nichts gelernt haben und weiterhin betrügen, weil sie denken, auf Tier-2-Level merkt das keiner. Betrüger sollen ihren “zwielichten Hintern aus der Szene bewegen und ihr dreckiges Geld behalten”.

Auch die Coaches in CS:GO gerieten ins Kreuzfeuer im August 2020. Dutzende Trainer erhielten Strafen, nachdem aufgedeckt wurde, dass sie in professionellen Spielen einen Spectator-Bug ausgenutzt hatten. Der Bug ermöglichte es ihnen, mehr Informationen über die Positionen der Gegner zu gewinnen und sich somit einen illegalen Vorteil zu verschaffen. Die ESIC (Esports Integrity Commission) hatte zuvor Hunderte von Replays überprüft, um die Betrüger zu überführen.

Todeswünsche gegenüber Spielern

Esport ist für viele Fans mehr als nur ein nebensächliches Hobby, doch regelmäßig gehen einige Mitglieder der Community zu weit in ihrem Fanatismus. Auch in 2020 machten wieder mehrere Profispieler publik, dass sie Todeswünsche von Unbekannte erhalten hatten.

Ein heftiges Beispiel ist der damals erst 16-jährige Nathan “leaf” Orf, professioneller CS:GO-Spieler für Chaos Esports Club. Sein Team besiegte im Juni MIBR (Made in Brasil) in der Qualifikationsrunde für The Summit 6. Sogleich kamen haltlose Cheating-Vorwürfe gegen den nordamerkanischen Newcomer auf.

Obwohl keinerlei Beweise dafür geliefert wurden, erreichte eine Welle an Hass-Nachrichten und sogar Todeswünsche den Spieler. Profispieler Erik “fl0m” Flom teilte seine Meinung auf Twitter: Selbst wenn leaf im Match gecheated hätte, was für ihn unwahrscheinlich sei, ist es inakzeptabel, Drohungen zu schicken.

Twitch verteilt DMCA-Strikes an Streamer

Im Oktober brachte Twitch seine Content-Creator mit DMCA-Warnungen gegen sich auf. DMCA steht für das Digital Millennium Copyright Act, ein amerikanisches Urheberrecht-Gesetz. Twitch erhielt einige Beschwerden von den Urheberrechtsinhabern verschiedener Musik-Stücke. Um der Flut an Klagen schnellstmöglich entgegenzuwirken, handelte die Streaming-Plattform sehr strikt gegenüber den Nutzern. Teilweise wurden Streamer benachrichtigt, dass frühere Videos das Copyright verletzten und sofort gelöscht wurden. Anderen wurde eine Warnung ausgesprochen, bei der jedoch nicht aufgeführt wurde, um welche Videos es sich eigentlich handelt.

Zudem wurde den Content-Erstellern keine Zeit gegeben, ihr Material vor dem Löschen zu speichern und zu archivieren. Die Esports-Turnier-Organisatoren Beyond the Summit mussten beispielsweise über 50.000 Videos löschen – allesamt von vergangenen Events und Produktionen.

BTS-Mitbegründer David “LD” Gorman erklärte auf Twitter, dass sie alles Material seit 2012 auf Twitch löschen müssten, um keinen Bann zu riskieren.

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Fotos: Twitch/ESIC/DreamHack

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