Kommentar – Epic verklagt Apple – Darum ist der Streit so wichtig – Fortnite

Wenn sich zwei große Firmen bekriegen, ist das ein Schauspiel. Im Streit zwischen Epic Games und Apple ist aber mehr als nur die Gaming-Szene betroffen. Ein Kommentar von Hauke van Göns.

Es geht in die nächste Runde.

Nachdem Apple das Epic-Spiel Fortnite bereits aus dem Appstore geschmissen hat, sollen nun die Verträge zum Weiterentwickeln in der iOS/Mac-Welt gekündigt werden.

Damit wären die Apple-Betriebssysteme für Epic Games hinfällig.

Grund ist die Etablierung eines eigenen Ingame-Bezahlsystems von Epic Games für sein Battle Royale Fortnite. Denn im Apple-Store muss man 30 Prozent der Summe bei Käufen abtreten. Bei Fortnite selbst wären die Items dann günstiger gewesen – und dafür gab es den Kick aus dem Appstore.

Epic klagte dagegen und nun müssen auch andere Spieleentwickler bangen.

Die beliebte Unreal Engine gehört ebenfalls zum Spieleriesen und könnte so auch bald keine Rolle mehr auf iOS und Mac OS spielen. Mittelfristig könnte so kein aktueller Support der Engine auf den Betriebssystemen gewährleistet werden, sodass es keine Updates mehr gebe.

Epic selbst spricht von einem “irreparablen Schaden”, der drohe.

Viele Drittentwickler nutzen die Unreal Engine für Spiele, aber auch für die Entwicklung im Gesundheitswesen oder der Architektur. Diese müssten sich eine Alternative suchen, wenn sie weiter auch zum Beispiel das Iphone als Plattform nutzen wollen.

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Gaming ist kein Spielball mehr

Das zeigt, wie groß der Gaming-Markt geworden. Er ist kein Spielball mehr. Es ist ein Streit, auf den nicht nur die Branche blickt. Eine Gaming-Firma muckt gegen den Riesen Apple auf – und hat eine stabile Basis.

Fortnite ist eines der größten Spiele der Welt und über 350 Millionen Spieler sind registriert. Es hat Stars wie Ninja oder MontanaBlack groß gemacht und formt die Popkultur.

Im Rücken hat Epic Games zudem den chinesischen Technikriesen Tencent, der auch hinter Riot Games steckt.

Wichtiger Streit

Epic Games denkt in offenen Plattformen. Handyspieler sollen mit Konsolengamern zocken können und jeder Spielemacher soll sich nicht an Fesseln der Plattformbetreiber binden müssen.

Daher ist es wichtig, dass ein Big Player wie Epic sich nun traut gegen die “etablierten” Großen vorzugehen. Es ist nicht der erste Streit, den der Fortnite-Macher eingeht. Beim Thema Crossplay zwischen PlayStation und den anderen Plattformen stellte sich Sony zwischenzeitlich quer.

Fernab davon treffen die mittelfristigen Einschränkungen bezüglich der Unreal Enginge auch viele, die keine direkten Verbindungen zu Epic Games haben.

Auch gegen Google gibt es einen laufenden Streit, weshalb man Fortnite nicht mehr im PlayStore findet. Doch am Ende könnte das krasse Applesystem Googles eher lockere Wettbewerbspolitik in eine gute Position bringen.

Epics Kampf ist wichtig. Wichtig für die Gaming-Branche und auch für den Kampf um Wettbewerbsrechte.

Denn am Ende wollen wir als Gamer das bestmögliche Spielerlebnis – mit allem was dazu gehört.

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