Laura "PadS" – Eine Transfrau mischt Rocket League auf – Uniliga

Laura ‘PadS’ studiert Biologie am Karlsruher Institut für Technologie und spielt seit nun fast einem Jahr im Uniliga Rocket League-Team der KIT SC Lawnmowers mit. Trotz guter Leistungen hat sie es als Transfrau in der Szene nicht immer leicht.

‘PadS’ begann schon sehr früh mit dem Zocken und entdeckte auf der Konsole den Vorgänger von Rocket League: SARPBC (Supersonic Acrobatic Rocket Powered Battle Cars). 2016 entschied sie sich dann aber dazu, auf der PS4 Rocket League zu installieren und ist seit dem dabei geblieben. 

“Nicht nur der kompetitive Faktor reizt mich, sondern auch die mechanischen und technischen Faktoren begeistern mich immer wieder. Zudem benötigt man bei Rocket League nicht so viel Wissen, wie beispielsweise bei League of Legends, weshalb es einfach jeder spielen kann”, erzählt Laura. 

Das Spiel auf der großen Bühne

Seit Beginn ihres Studiums im Wintersemester 2019/20 spielt sie nun auch bei den KIT SC Lawnmowers mit. Direkt in ihrer ersten Season durfte sie das Finale live auf der DreamHack Bühne in Leipzig bestreiten. “Wir haben zwar gegen Berlin verloren, aber es ist trotzdem ein Traum von mir wahr geworden: Mal auf einer großen Bühne zu spielen”, berichtet Laura. 

In dieser Season besiegten die Karlsruher allerdings zum ersten Mal in der Gruppenphase die Berliner, was sehr befreiend war. Im Finale trafen sie erneut auf Berlin Phoenix, mussten sich dort allerdings 4:1 geschlagen geben. 

Negative Erfahrungen im Esport

Auch wenn ‘PadS’ bei der Uniliga nur positive Erfahrungen gesammelt hat, ist das nicht immer so. “Zwar kann sich hinter dem Gamertag immer jeder verbergen, wenn die Leute dann aber wissen, dass man eine Frau oder Transfrau ist, dann kommen schon öfters mal Beleidigungen oder transphobe Kommentare”, so Laura. 

Bei einem Rocket League-Turnier nur für Frauen (Womens Car Ball Championship) bekam ‘PadS’ sehr viel Negativität mit. Nicht nur, dass vereinzelte Frauen von den Viewern und der Community beleidigt wurden, auch die Organisation des Turniers musste viel Kritik einstecken, da es Leute gab die etwas gegen ein Turnier nur für Frauen hatten.

Zudem entpuppte sich eine “Spielerin” hinterher sogar tatsächlich als Mann. Mit einem Fake Social Media Account und Voice Changer führte er alle hinters Licht. “Das war schon ein großer Schock. Vor allem sollte das schon ein Safe Space für Frauen sein, wenn sie an so einem Turnier teilnehmen”, meint ‘PadS‘. 

Solche negativen Erfahrungen sammeln Frauen im Esport immer wieder, aber davon lässt sich ‘PadS’ nicht unterkriegen. Deshalb möchte sie im nächsten Jahr wieder mit dem KIT SC auf der Bühne das Rocket League Finale austragen und ist derzeit zudem noch auf Spielerinnen Suche für ein Frauenteam der Venus Vixens, um bei verschiedenen Turnieren teilzunehmen. 

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